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Sparkasse Rotenburg Osterholz: Auch in 2021 beeinflusst die Corona-Pandemie das Jahresergebnis spürbar

Der Vorstand der Sparkasse Rotenburg Osterholz ist mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2021 zufrieden. Die Darlehenszusagen stiegen deutlich an. Das Dienstleistungsgeschäft konnte auf Vorjahresniveau gehalten werden. Die ambitionierten Kostenziele wurden erreicht. Die Neuausrichtung der Sparkasse hat sich bewährt.

Rahmenbedingungen

Ein wirklich verlässlicher Partner zeigt sich in Krisenzeiten. Daher konnten die Kundinnen und Kunden auch während der Pandemie auf die Sparkasse zählen – und das bleibt auch so. „Insbesondere unsere Firmenkunden haben in den vergangenen zwei Jahren teilweise schwere Zeiten durchmachen müssen. Wir haben in vielen Einzelgesprächen helfen können, indem wir zusätzliche Kredite vergeben oder auch Finanzierungen gestundet haben. Gemeinsam werden wir auch die Corona-Pandemie bewältigen“, führt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Stefan Kalt, aus.

V.l.n.r.: Vorstandsvorsitzender Stefan Kalt & Vorstandsmitglied Thorben Prenntzell  

Insgesamt haben die Sparkassen bei Krediten an die Realwirtschaft Ende September 2021 einen Marktanteil von 31,9 % (zusammen mit den Landesbanken 40,8 %). Damit sind die Sparkassen auch in der Pandemie unverändert die größten Mittelstandsfinanzierer in Deutschland.

Obwohl sämtliche internen Analyse- und Prognosesysteme bis dato nur geringe Belastungen oder gar Ausfälle erkennen lassen, die auf Seiten der Kunden auf die Corona-Krise zurückzuführen sind, befürchten beide Vorstände unisono, dass es auch im Geschäftsgebiet der Sparkasse noch zu coronabedingten Insolvenzen oder Geschäftsaufgaben mit den entsprechenden Folgen kommen werde.

„Als Sparkasse legen wir Wert auf langfristige Kundenbeziehungen. Das gilt für Privat- und Firmenkunden. Deswegen beraten wir auch und gerade in Pandemiezeiten weiter und halten unsere Filialen geöffnet. In solchen Zeiten muss man im Gespräch bleiben. Das ist uns ganz wichtig“, ergänzt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thorben Prenntzell.

Mit Sorge beobachten die beiden Vorstände die steigende Inflation in Deutschland. Denn aktuell steigen die Preise so schnell wie seit Jahrzehnten nicht mehr und das an breiter Front. Eine Lohn-/Preisspirale kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Das entwertet Geldvermögen und Kaufkraft und darf nicht verharmlost werden.

„Die Inflation entwertet schleichend die Geldvermögen der Sparerinnen und Sparer. Wer unter den aktuellen Bedingungen – minimale Verzinsung an den Kapitalmärkten, anziehende Inflationsraten – Geld zur Seite legt, kann sich bei vielen Anlageformen morgen weniger davon kaufen, der Sparer tappt also in die sog. Realzinsfalle“, erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thorben Prenntzell.

Dabei ist Preisstabilität das zentrale Versprechen des Euro, sie zu wahren ist der zentrale Auftrag der Europäischen Zentralbank (EZB). Über Jahre hat sie mit negativen Leitzinsen, Anleihekäufen und anderen unkonventionellen Maßnahmen die Inflation anzuheizen versucht, um an die Zielmarke von zwei Prozent Preissteigerung heranzukommen. „Die Europäische Zentralbank muss angesichts anziehender Inflationsraten das Ende ihrer ultra-expansiven Geldpolitik einläuten. Sie ist nun gefordert, nachdrücklich die Inflation im Euroraum auf eben diese zwei Prozent zu begrenzen“, fordert Stefan Kalt.

Gleichwohl bleibt darauf zu achten, dass die Zinsen nicht zu schnell steigen. Mögliche Auswirkungen waren zuletzt bereits an der Börse zu spüren, wo die Schwankungen und Ausschläge nach unten deutlich zugenommen haben. „Die EZB wird sich auch nicht den z. B. in den USA angekündigten und darüber hinaus womöglich absehbaren Zinsschritten dauerhaft entziehen können. Denn die daraus drohenden Risiken für eine Exportnation wie die unsere sind nicht zu vernachlässigen“, so Thorben Prenntzell. Im Ausblick auf 2022 ist nach Meinung der Volkswirte der Deka aufgrund der schwer einschätzbaren weiteren Pandemieentwicklung und der nur langsam zurückgehenden Inflationsraten mit einer großen Unsicherheit und daher erneut mit stärkeren Kursschwankungen zu rechnen.

Geschäftsverlauf

Die Sparkasse Rotenburg Osterholz ist die elftgrößte Sparkasse in Niedersachsen - mit über 3,7 Mrd. Euro Bilanzsumme und einem Eigenkapital von 354 Millionen Euro. 616 Mitarbeiter betreuen die ca. 130.000 Kunden der Sparkasse.

Darlehenszusagen

Keinerlei spürbaren Einfluss habe die Pandemie auf die Darlehenszusagen. Weiterhin sind die Zeiten zum Bauen, Modernisieren oder Investieren aus Sicht von Kreditnehmern so günstig wie nie. So konnten die Zusagen an neuen Krediten – getragen gleichermaßen durch die Privatkundschaft und das Firmenkundengeschäft – erneut gesteigert werden. Es sind im abgelaufenen Geschäftsjahr Zusagen in einer Höhe von rund 850 Millionen Euro neuer Krediten erfolgt (nochmals 160 Millionen Euro mehr als im Vorjahr). „Wir haben somit im vergangenen Jahr über eine 3/4 Mrd. Euro an Darlehen und sonstigen Krediten bewilligt. Berücksichtigt man die Prozesse der Produktion und Auszahlung, war das eine enorme Leistung, auf die wir sehr stolz sind.“, betont der Vorstandsvorsitzende Stefan Kalt.

Ganz anders stellt sich die Situation im Konsumentenkreditbereich dar. „Hier waren die Kaufzurückhaltung und der Konsumverzicht unserer Kunden in einer Phase hoher Unsicherheit nach wie vor deutlich zu spüren“, erörtert Thorben Prenntzell. Insgesamt konnten für die Finanzierung von Konsumgütern und Kraftfahrzeugen knapp 1.875 Verträge (Vorjahr = 1.943 Verträge) mit einem Volumen von fast 28 Millionen Euro neu vermittelt werden. Das gesamte Kreditvolumen der Sparkasse beträgt per Jahresende 2021 knapp 2,7 Milliarden Euro.

Einlagenwachstum

Die Einlagen der Sparkasse wachsen weiter – im Jahr 2021 um über 28,6 Mio. Euro. Sie belaufen sich nunmehr auf ca. 3 Milliarden Euro. Da die Niedrigzinsphase weiterhin Bestand hat, ist auch der Trend zu sogenannten täglich fälligen Geldanlage ungebrochen.

Die seit Jahren anhaltende Null- und Negativzinspolitik hat die Welt auf den Kopf gestellt. Bei negativen Marktzinsen werden mangels eines positiven Marktzinses die Kosten für die Verwahrung, die es schon immer gegeben hat, erstmals sichtbar. Sparkassen haben dennoch viele Jahre ihre Kundinnen und Kunden vor den negativen Auswirkungen der Geldpolitik geschützt – auf Dauer kann aber niemand gegen die Marktbedingungen an wirtschaften.

„Es gehört zu unseren Kernaufgaben, das Geld unserer Kundinnen und Kunden sicher zu verwahren und ihnen beim Vermögensaufbau zu helfen. Dabei haben wir mit unseren Kundinnen und Kunden das gemeinsame Ziel, Verwahrentgelte zu vermeiden. Es ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, auf längere Sicht höhere Volumina auf Giro- oder Tagesgeldkonten zu verwahren. Wir sind in der Lage, für unsere Kundinnen und Kunden passende Anlagealternativen zu finden, die reale Wertzuwächse ermöglichen“, betont der Vorstandsvorsitzende Stefan Kalt.

Wertpapierbestand

Erfreulicherweise gelingt es den Sparkassenberatern im Gespräch mit den Kunden daher immer häufiger, Geldanlagen in Wertpapieren zu tätigen. „Kundinnen und Kunden erwarten von ihrer Sparkasse, dass wir ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie sinnvoll Vermögenssicherung und Vermögensaufbau betreiben können. Das ist unsere Kernaufgabe seit über 185 Jahren“, führt Stefan Kalt aus. „Schon mit kleineren Summen ab 25 Euro im Monat könne man beispielsweise in einen Sparplan der Deka, Edelmetalle oder im Versicherungsbereich regelmäßig sparen“, fährt der Vorstandsvorsitzende fort.

Ganz neu bietet die Sparkasse an, dass Kunden mit geringen monatlichen Beträgen auch in Rohstoffe wie zum Beispiel Gold, Silber und Palladium investieren können. Dabei bestimmt der Anleger selber, welcher Anteil der monatlichen Sparrate in welchen Rohstoff investiert wird. Möglich wird dieses Angebot über eine Kooperation mit der Bayern LB.

Der Wertpapierumsatz beläuft sich auf etwa 503 Millionen Euro bei ca. 250.000 Transaktionen und konnte im abgelaufenen Jahr erneut deutlich gesteigert werden (+ 143 Millionen Euro). Insgesamt betreut die Sparkasse für ihre Kunden im Wertpapierbereich ein Vermögen von fast 830 Millionen Euro.

Bauspargeschäft

Das Bausparen ist nach wie vor - insbesondere zur Erlangung der Wohnungsbauprämie - ein attraktives Produkt für eine relativ breite Zielgruppe. Zudem dient das Produkt als Sicherungsanker für niedrige Zinsen. Denn der Bausparer sichert sich die niedrigen Zinsen von heute bereits für ein Darlehen, welches erst in mehreren Jahren ausgezahlt wird.

Im Jahr 2021 wurde durch die Sparkasse eine Bausparsumme von ca. 70 Mio. Euro an die LBS Hannover vermittelt.

Immobilienvermittlung

Der Traum von den eigenen vier Wänden ist in Deutschland nach wie vor weit verbreitet. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist es Aufgabe der Sparkasse, möglichst viele Menschen dabei zu unterstützen, Wohneigentum zu erwerben. Dabei gilt: Wohneigentum muss in Deutschland bezahlbar bleiben.

Eine gewisse preisliche Übertreibung bei Wohnimmobilien in einigen Regionen lässt sich derzeit nicht von der Hand weisen. Die Bundesbank beziffert sie auf 10 bis 30 Prozent. In den Landkreisen Rotenburg und Osterholz kommt es hingegen zu einem moderaten Anstieg.

Preisübertreibungen auf Basis dessen festzustellen, was bisher als normal galt, heißt aber nicht unbedingt, dass bald eine Blase platzt. Steigen die Zinsen langsam und gelingt es, die Knappheit mithilfe verstärkter Bautätigkeit etwas zu mildern, wird sich die Preisdynamik abschwächen, gegebenenfalls auch zum Stillstand kommen. „Das wäre eine gute Nachricht für angehende Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer. Aber auch für die Kreditinstitute besteht dann kein Grund zur Besorgnis“, führt Stefan Kalt aus.

Mit einem Gesamtwert von 28,3 Mio. Euro konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 100 Immobilien im Geschäftsgebiet vermittelt werden.

Im Filialnetz konnte im abgelaufenen Jahr der Umbau des Beratungscenters Lilienthal erfolgreich fertiggestellt werden. Nun erstrahlt das Beratungscenter, in dem alle wesentlichen Dienstleistungen und Produkte der Sparkasse vorgehalten werden, in einem modernen Ambiente.

Der Umbau der Postimmobilie zum Sparkassenhaus Rotenburg ist terminlich etwas in Verzug geraten. „Wir sind aber optimistisch, im Sommer wieder Zeit wett zu machen“, so der Vorstandsvorsitzende Stefan Kalt.

Versicherungsgeschäft

Die Sparkasse betrachtet die Absicherung ihrer Kunden vor Risiken im Rahmen von Lebens-, Renten-       oder Sachversicherungen nach wie vor als festen Baustein in ihrer ganzheitlichen Beratung.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte im Lebensversicherungsgeschäft eine Beitragssumme von ca. 25 Mio. Euro erzielt werden. „Aufgrund des weiterhin sehr herausfordernden Marktumfeldes sind wir damit zufrieden“, betont Thorben Prenntzell.

Ertragslage

Der Zinsüberschuss konnte im Geschäftsjahr 2021 fast konstant gehalten werden. Er beläuft sich auf 49,6 Millionen Euro. Der durch die Niedrigzinsphase ausgelöste Trend, bei dem der Provisionsüberschuss einen bedeutenden Teil des Gesamtertrags einnimmt, verfestigt sich weiter.

Sparkassen sind als kommunale, gemeinwohlorientierte Institute nicht renditegetrieben. Gleichwohl sind sie verpflichtet, ihre Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Deswegen müssen sie immer wieder ihre Kosten überprüfen. Dazu gehört, dass sie ihre Angebote, Produkte sowie ihre Vertriebskanäle konsequent an den sich stark verändernden Kundenbedürfnissen ausrichten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Sachaufwand auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres gehalten werden.

Der Personalaufwand konnte erneut spürbar reduziert werden. Im Jahr 2021 konnten beispielsweise mit 83 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einvernehmlich Verträge im Rahmen der geplanten, strategischen Personalreduzierung geschlossen werden. In der Kundenbetreuung hat die Sparkasse keine Mitarbeiter abgebaut. Hier kam es im Gegenteil zum Aufbau und zur Besetzung weiterer Stellen. Stefan Kalt erklärt: „Erstmals seit längerem haben wir dafür wieder Menschen von außerhalb unseres Unternehmens rekrutiert.“

Das betreute Kundengeschäftsvolumen der Sparkasse beträgt insgesamt deutlich über 5,8 Milliarden Euro.

Die Sparkasse wird einen Jahresüberschuss ausweisen, der über dem Niveau des Vorjahres liegt. „Wir sind mit dem Ergebnis und der mittlerweile erreichten, kundenorientierten Aufstellung der Sparkasse zufrieden. Stolz blicken wir auf unser Kreditgeschäft, weil diese enorme Zahl nur durch eine Teamleistung vieler Beteiligter aus dem Vertrieb, der Marktfolge und dem Stab unserer Sparkasse zu erreichen war“, freut sich der Vorstand der Sparkasse unisono.

Innovative Payment-Lösungen

Die Sparkassen treiben die Digitalisierung und mobile Integration ihrer Payment-Produkte voran. „Unsere Kundinnen und Kunden sollen überall im Alltag sicher und bequem „mit der Sparkasse bezahlen“ können – und zwar auf allen stationären und digitalen Kanälen, ganz nach Bedarf und Wunsch“, informiert Thorben Prenntzell.

Jüngst wurde die kostenlose Sparkassen-App erneut als beste Banking-App ausgezeichnet. Mithilfe der App können die Kundinnen und Kunden der Sparkasse nicht nur Überweisungen tätigen und ihre Kontoumsätze einsehen, es können darüber hinaus alle vorhandenen Konten – auch von anderen Kreditinstituten – verwaltet, Daueraufträge eingerichtet oder geändert werden. Durch die zusätzliche Nutzung der App S-Invest sind auch sämtliche Wertpapiertransaktionen sowie das Einsehen des eigenen Wertpapier-Depots möglich. Mit dieser Ausstattung hat man quasi „seine Filiale“ immer dabei.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr nutzten 34.108 Kunden (Vorjahr 28.622 Kunden) die S-App.

„Mit ihren Karten in Apple Pay und „Mobiles Bezahlen“ können unsere Kundinnen und Kunden am PoS schnell und hygienisch mobil bezahlen – mit Apple Pay und der Girocard seit kurzem auch in Apps und im E-Commerce. Einfaches Online-Payment direkt vom Girokonto haben wir mit der Zusammenführung unserer Online-Zahlverfahren Giropay und Paydirekt unter der Marke Giropay realisiert. Und der Handy-zu-Handy-Zahldienst Kwitt wird als „Giropay Geld-Senden“ für noch mehr Kunden zugänglich“, reflektiert Stefan Kalt die Neuerungen der vergangenen Monate.

Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr ca. 10,0 Millionen Transaktionen vorgenommen, davon über das kontaktlose Bezahlen ca. 6,8 Millionen mit einem Umsatz von 259,1 Millionen Euro abgewickelt. Dies entspricht einem Anteil an den kontaktlosen Transaktionen von 68,2 %.

„Wer heute mit einer Girocard aus Deutschland am Geldautomaten in Frankreich Euro-Bargeld von seinem Konto abhebt, wird zwangsläufig hinter den Kulissen über Systeme außereuropäischer Anbieter geführt, die nicht immer europäischen Datenschutzstandards unterliegen“, berichtet Thorben Prenntzell. In der European Payments Initiative (EPI) bündeln Banken, Sparkassen und Acquirer aus ganz Europa ihre Kraft, um Kundinnen und Kunden sowie Händlerinnen und Händlern eine europäische Lösung für den Zahlungsverkehr anzubieten – und damit letztlich ein gutes und sicheres europäisches Girokonto.

Gegenwärtig nutzen die Menschen im Euro-Raum als Zentralbankgeld Euro-Münzen und –Scheine. Deren Qualität, verlässlich und sicher, anonym und offline bezahlen zu können, wünschen sich einige auch in der digitalen Welt. Damit sie nicht auf Angebote internationaler Konzerne oder fremder Staaten ausweichen müssen, prüft die EZB den digitalen Euro. Der digitale Euro überträgt die Qualitäten von Bargeld in den digitalen Raum. Für die Menschen in Europa erweitert er die Auswahl an möglichen Zahlungsmitteln. Das muss aber sicher gestaltet werden.

Sogenannte Kryptowährungen sind ein Phänomen, das immer mehr Menschen interessiert. Inzwischen besitzen bereits circa 10 Prozent der Kundinnen und Kunden von Sparkassen nach eigenen Angaben Krypto-Assets oder haben sich damit bereits auseinandergesetzt. So wie unsere Kundschaft, müssen auch wir uns damit auseinandersetzen. In unserer Sparkassen-Gruppe wird derzeit in einem kleinen Team geprüft, ob es möglich ist, einem begrenzten Kundenkreis ein Angebot zu machen, mit dem Krypto-Assets sicher in einer Wallet-Lösung verwahrt werden können. Es geht darum, höchstmögliche Sicherheit unter Beachtung sämtlicher regulatorischen Anforderungen anzubieten. Ein breit angelegter Einstieg ins Trading mit Krypto-Währungen ist nicht geplant.

Engagierte Mitarbeiter

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte die Sparkasse in die Steigerung der fachlichen Qualifikation ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für Maßnahmen und Trainings wurden gut 250.000 Euro bereitgestellt. Weitere 30.000 Euro standen für den Bereich Ausbildung zur Verfügung. Am 31.12.2021 beschäftigte die Sparkasse 616 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon waren 42 Auszubildende. Die Verknüpfung von Beruf und Familie ist für die Sparkasse ein bedeutendes Anliegen, die Teilzeitquote mit 41,4 % dementsprechend hoch. Im abgelaufenen Jahr haben bis zu 30 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem ganz oder teilweise im Homeoffice gearbeitet. Das Thema „mobiles Arbeiten“ steht bei der Sparkasse auch künftig im Fokus. Auch darum wurde die Sparkasse jüngst erneut mit dem Zertifikat „berufundfamilie“ ausgezeichnet.

Der gesamte Personalaufwand beträgt für das Jahr 2021 etwa 37,2 Millionen Euro. Dadurch, dass fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse in den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Oster-holz leben, fließen große Teile dieser Kaufkraft und auch der Lohnsteuer in die Region.

Regulatorik und Verbraucherschutz

Diese Thematik nimmt auch im Alltag der Sparkasse eine immer größere Bedeutung ein. Daher soll auf die derzeit aktuellen und für eine Vielzahl von Kunden relevanten Themen eingegangen werden.

AGB-Änderungsmechanismus

Geldgeschäfte und die zugrundeliegenden Verträge müssen einfach sein. Niemand will sich ständig damit auseinandersetzen. Einfach, sicher und transparent – das gilt bei den Sparkassen auch in Zukunft.

Sparkassenkundinnen und -kunden wurden und werden über jede Änderung des Vertrages informiert. Sie wissen immer genau, welcher Service wieviel kostet. Kunden, die in der Vergangenheit damit nicht einverstanden waren, konnten dem schon immer widersprechen.

Nach dem Urteil des BGH müssen Kundinnen und Kunden künftig bei wesentlichen Vertragsänderungen immer ausdrücklich zustimmen. Natürlich setzt die Sparkasse das BGH-Urteil um.

Engagement für die Region

„Weil`s um mehr als Geld geht“. Diesen neuen Markenclaim berücksichtigte die Sparkasse auch im abgelaufenen Jahr maßgeblich und förderte nahezu 430 Einzelmaßnahmen mit einem Fördervolumen von 385.000 Euro. Darin enthalten sind 140 Projekte über ca. 100.000 Euro Zuwendungen aus dem sogenannten PS-Reinertrag. Das Engagement reicht dabei von sozialen und kulturellen Themen über Sport bis hin zum Umwelt- und Naturschutz.

Jeder hat noch die furchtbaren Bilder von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 vor Augen: Ganze Straßenzüge wurden von einem auf den anderen Moment zerstört, Familien obdachlos, wirtschaftliche Existenzen vernichtet. Uns allen wurde drastisch vor Augen geführt, wie brutal sich der Wandel des Weltklimas buchstäblich vor der eigenen Haustür auswirken kann. In Zeiten größter Not ist schnelle und unbürokratische Hilfe wichtig. Die Flutkatastrophe hat uns allen gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist. „Für uns war es daher selbstverständlich, mit unserer Stiftung ebenfalls zu helfen. Wir haben daher 5.000 Euro in die betroffenen Gebiete gespendet“, erörtert der Vorstandsvorsitzende Stefan Kalt.

Die Sparkasse will ihr großes Engagement in der Region auch künftig fortsetzen. Damit ist sie einer der größten nicht kommunalen Förderer von Kultur, Kunst, Sport, Jugend und Bildung in der Region.

„Bereits zum fünften Mal in Folge stellen wir 20.000 Euro bereit, um damit besondere Projektideen zu unterstützen. In diesem Jahr heißt das Motto passenderweise Nachhaltigkeit“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Stefan Kalt die erneute Fördermaßnahme.  Wie bereits in den letzten beiden Jahren wird der Gesamtbetrag von 20.000 Euro auf vier Siegerprojekte aufgeteilt. Neben der Siegerprämie von 2.500 Euro werden weitere 10.000 Euro bei einem Facebook-Voting an die Gewinner vergeben.

Und auch die noch neue Plattform „WirWunder“ erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Hier engagiert sich die Sparkassen-Finanzgruppe in Kooperation mit betterplace für das Gemeinwohl in Deutschland, um das soziale Engagement in Deutschland zu stärken. Im vergangenen Jahr konnten darüber über 180.000 Euro an Spenden für regionale Projekte und Initiativen vergeben werden.

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